Vorstellungsgespräch

Wenn Sie eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch erhalten, hat Ihre Bewerbung den potentiellen Arbeitgeber überzeugt. Wir bieten Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Punkte, die Ihnen bei der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch helfen sollen. 
Folgende Unterlagen sollte man beim Vorstellungsgespräch dabei haben:

  • Einladung
  • Kopien der Bewerbung (Bewerbungsunterlagen)
  • Stellenanzeige
  • Telefonnummer der Personalabteilung mit Namen des Ansprechpartners
  • Gegebenenfalls Arbeitsproben
  • Notizblock und Stift, Liste mit Fragen an das ausschreibende Unternehmen

Inhaltliche Vorbereitung
Die nachfolgend aufgeführten Fragen werden immer wieder gestellt:

Wo liegen Ihre Stärken?
Bei der Frage nach den eigenen Stärken sollte man sie überzeugend und selbstsicher darlegen. Mögliche Antworten sind beispielsweise, dass man sehr belastbar ist und mit Stress gut zurecht kommt, sehr zuverlässig ist, sich gerne und schnell in neue Themenfelder einarbeitet, Aufgaben zur vollen Zufriedenheit erledigt und gut im Team arbeitet.

Wo sehen Sie bei sich Schwächen?
Ziel bei der Beantwortung der Frage ist es, die angegebenen Schwächen wie Stärken aussehen zu lassen. Antwortmöglichkeiten wären unter anderem, dass man in der Präsentation von Vorträgen noch ungeübt ist, bei der Bedienung von bestimmten Computerprogrammen noch Schwächen hat, seine rhetorischen Fähigkeiten Verbesserungswürdig sind oder gelegentlich zu viele Aufgaben gleichzeitig in Angriff nimmt. Letztere Schwäche belegt Ihr Engagement in der täglichen Arbeit. Die weiteren Schwächen fallen nicht so schwer ins Gewicht, bzw. lassen sich durch entsprechende Schulungen/Weiterbildungen abmildern.

Wieso haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Hat man sich für einen bestimmten Beruf entschieden, sollte man die Wahl auch begründen können. Entscheidungsträger gehen davon aus, das derjenige seinen Beruf besser ausübt, bei dem sich die Neigungen mit den Berufsanforderungen decken. Machen Sie also deutlich, dass Ihre eigenen Vorlieben gut zum gewählten Beruf passen.

Wo wollen Sie in fünf Jahren stehen?
Eine beliebte Frage, mit der geprüft werden soll, ob der Bewerber eigene Perspektiven entwickelt und ob sich diese mit dem Unternehmen decken. Dabei kann auch durchaus eine konkrete angestrebte Position genannt werden. Bringen Sie jedoch auch zum Ausdruck, dass Sie flexibel sind, sich auf neue Situationen einstellen können und Sie nicht zu festgefahren sind.

Was haben Sie im Zeitraum zwischen … und … getan? (Lücken im Lebenslauf)
Entscheidungsträger legen Wert auf einen lückenlosen Lebenslauf. Hat man Lücken im Lebenslauf, sollte man dafür eine Begründung liefern und diese glaubhaft und souverän präsentieren können.

Warum sind Sie der/die Richtige für die angebotene Stelle? Warum sollten wir gerade Sie einstellen?
Eine beliebte Frage, bei der getestet werden soll, wie der Bewerber mit einer stressigen Situation umgeht. Ruhe zu bewahren ist deshalb oberstes Gebot. Bei Ihrer Antwort können Sie verdeutlichen, dass Sie aufgrund Ihrer Qualifikation und persönlichen Stärken gut zum Jobprofil passen, die Aufgabe als herausfordernd und motivierend empfinden, eine hohe Lernbereitschaft vorweisen können und sich mit dem Unternehmen stark identifizieren können.

Warum wollen Sie den Arbeitsplatz wechseln / Ihren derzeitige Arbeitgeber verlassen?
Mit dieser Frage soll überprüft werden, ob Sie als Arbeitnehmer Durchhaltevermögen haben oder rasch den Job wechseln sobald sich Schwierigkeiten ergeben.
Kritik an der Arbeitsweise in dem bisherigen Unternehmen ist tabu. Statt sich über den derzeitigen Arbeitgeber zu beschweren sollte man als Bewerber die eigenen Ziele herausstellen. Diese könnten z.B. darin bestehen, dass man eine neue Herausforderung bzw. eine Aufgabenstellung sucht in der man sich neu beweisen möchte.

Was wissen Sie über unser Unternehmen?
Hiermit wird geprüft, ob der Bewerber sich mit dem Unternehmen näher auseinandergesetzt hat, und ob er zum Unternehmen passt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang eine gute Vorbereitung indem man sich bereits im Vorfeld umfangreiche Informationen zum Unternehmen besorgt (z.B. über die Unternehmenshomepage). Eingehen sollte man auf Branche, Dienstleistungen/Produkte des Unternehmens, Unternehmensphilosophie, Erfolge und aktuelle Entwicklungen des Unternehmens.

Warum möchten Sie gerade bei unserem Unternehmen arbeiten?
Geht im Prinzip in eine ähnliche Richtung wie die vorhergehende Frage, wobei hier noch stärker die Verbundenheit mit dem Unternehmen abgefragt wird. Um die Frage beantworten zu können braucht man auch hier fundiertes Wissen zum Unternehmen. Gehen Sie auf die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens ein und versuchen Sie Bezüge zu Ihrer Person herzustellen. 

Wie sind Ihre Gehaltsvorstellungen?
Informieren Sie sich bereits vor dem Vorstellungsgespräch über das branchenübliche Gehaltsniveau für die angestrebte Position. Die Frage nach dem Gehalt kommt nicht zwangsläufig in jedem Vorstellungsgespräch, allerdings ist es auch nicht unwahrscheinlich, dass dieses Thema doch zur Sprache kommt.
Als Antwort sollten Sie einen Gehaltsrahmen nennen können (z.B. 40.000 bis 50.000 Euro Jahresgehalt) und diesen auch begründen können, z.B. durch Verweis auf die eigene Qualifikation, Berufserfahrung, Motivation etc. Wird im Gegenzug nur ein geringeres Salär in Aussicht gestellt, ist es in der Regel sinnvoll, sich verhandlungsbereit zu zeigen. Bekommt man die Stelle, sollte man das Gehaltsthema nach Ende der Probezeit nochmals ansprechen.

Welche Fragen haben Sie an uns?
Stellen Sie ruhig eine Liste an Fragen zusammen. Dies wirkt nicht unsicher, sondern zeigt, dass Sie sich gewissenhaft vorbereitet haben. Mögliche Fragen sind:

  • Fragen zur Arbeitsweise (Einzel-, Teamarbeit; Intern, Extern; Reisebereitschaft)
  • Fragen zur Einarbeitungsphase (Welcher Zeitraum ist für die Einarbeitung vorgesehen? Welche Abteilungen sind hieran beteiligt?)
  • Fragen zu Aufstiegsmöglichkeiten und Weiterbildungsangeboten
  • Wer sind die weiteren Vorgesetzten, Mitarbeiter, Kollegen?

Wenn alle Fragen im Laufe des Gesprächs schon beantwortet wurden, sagen Sie am besten „Danke, ich habe momentan keine Fragen an Sie.“ Auf diese Weise eliminieren Sie die Gefahr, eine Frage zu stellen, die im Gespräch schon geklärt wurde.